Wer Huawei kennt, weiß, dass man im Chinesischen Shenzhen gute Smartphones baut, ohne preislich abzuheben. Zwei Topmodelle werden in regelmäßigen Rythmen neu aufgelegt: das Huawei Mate war vor zweieinhalb Jahren eines der ersten großen Smartphones. Der Nachfolger des aktuellen Ascend Mate 7, das Mate 8, wird für Anfang September erwartet.
Ein optischer Leckerbissen, und das eigentliche Flaggschiff bei Huawei, ist das jeweils aktuelle P-Modell. Das ohnehin nur 6,2 Millimeter dünne P8 wirkt durch die vorn und hinten abgeschrägte geschliffene Kante noch schmäler. Das Metall-Chassis ist edel, die Verarbeitung top. Das P8 liegt einfach schön in der Hand.
Der sichtbare Rahmen um das Display herum ist kaum einen Millimeter breit. Bei eingeschaltetem Screen wird ein weiterer, etwa 1,5 Millimeter breiter schwarzer Rand sichtbar, insofern trickst Huawei hier etwas. Gegenüber anderen Smartphones fällt der Rand um das hochauflösende Display herum in Summe trotzdem schmal aus.
Technisch fehlt dem P8 gegenüber dem Mate der Fingerabdruckscanner, um das Smartphone einfach und sicher entsperren zu können, und LTE CAT6. Letzteres lässt sich insofern verschmerzen, als dass die extrem hohen Übertragungsraten noch kaum von den Mobilfunkanbietern unterstütz werden.
Das eigentliche Highlight des Huawei P8 ist die 13 Megapixel-Kamera. Zur Basis gehören unter anderem ein Zeitraffer-Modus für die Verewigung von Sonnenuntergängen und Panoramaaufnahmen im Hochformat. Wer sowas braucht? Jeder, der direkt vor einer Kirche oder einem Leuchtturm steht und sich fragt, wie er das Bauwerk in seiner ganzen Pracht auf ein einziges Bild bannen kann.
In den Medien wirbt Huawei vor allem mit der besonderen Lichtmalerei. In diesem Modus bleibt der Verschluss solange offen, wie der Finger auf dem Auslöser liegt – eine Besonderheit, die Digicams üblicherweise nicht anbieten.

Vermutlich gibt es bessere Motive als die vorbeirauschenden Autos vor einem Theater. … 😉 Aber ganz nebenbei ist das mehrheitlich schwarze Bild auch nicht verrauscht.
Was Huawei unter Lichtmalerei versteht, entsteht durch die Aufzeichnung einer sich bewegenden Lichtquelle wie einer hellen Taschenlampe.
Der Kreativität sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Gute Tipps für die Umsetzung gibt Huawei auf YouTube:
Wer an solchen Effekten Spaß hat, wird erst recht an den filmischen Möglichkeiten Gefallen finden. Hierfür verteilt der Besitzer des P8 die App ‚Regisseurmodus‚ an bis zu drei weitere Android-Smartphones beliebigen Herstellers, und zwar ganz einfach per NFC, Bluetooth oder Mail. Anschließend erstellt er eine Gruppe, der die Freunde beitreten. Hierfür verbinden sich die Smartphones über einen WLAN-Hotspot; das passiert aber im Hintergrund, und ohne Änderung der Einstellungen. Anschließend sieht der Besitzer des P8 zusätzlich zu den Bildern der eigenen Kamera auch die der anderen. Während der Filmaufnahme tippt er einfach die Einstellung, die gerade den besten Ausschnitt zeigt. Aus dem fertigen Film (HD/1280 x 720 Pixel) können noch Szenen heraus geschnitten, aber keine mehr ergänzt werden, die nicht gewählten Bilder der anderen Kameras werden nicht gespeichert. Trotzdem ein Stück Software, das derzeit noch seinesgleichen sucht.

Relativ einfach: Sind die Smartphones erstmal verbunden, kombiniert der Regisseur während der Aufnahme die unterschiedlichen Einstellung.
Last but not least: Wer zusätzlich ein Huwawei Talkband B2 (Testbericht) besitzt, den Fitness-Tracker mit integriertem Bluetooth-Headset, kann die Kamera des P8 darüber auch fernauslösen.
Softwareseitig sind Huawei Smartphones, und übrigens auch die der Unternehmenstochter Honor, dank der Oberfläche Emotic UI (EMUI) sehr flexibel. Das betrifft zum Beispiel die Benachrichtigungen und -Formate der einzelnen Apps, aber auch das Energiemanagement: Das P8 überwacht auf Wunsch penibel Energieverbrauch und Belegung des Arbeitsspeichers und warnt, wenn Apps im Hintergrund zu viele Ressourcen verbraten. Auf Knopfdrück können sie dann aus dem Speicher gefegt werden. Umgekehrt kann man einzelne Apps auch gezielt schützen.
Die folgende Bildkomposition zeigt mit Ausnahme der Freeware-Spiele alle vorinstallierten Apps. Darunter unter anderem auch ein UKW-Tuner, der unterwegs Nachrichten oder Musik spielt ohne das Datenkontingent zu belasten.
Einen Nachteil hat die Huawei-Oberfläche allerdings: Es gibt keine zweite Ebene „unter“ den Home-Screens, also keine Ansicht, in der die Apps noch einmal nebeneinander aufgelistet sind. Stattdessen müssen alle installierten Apps irgendwo auf einem der Homescreens platziert werden. Einziges zusätzliches Organisations-Tool sind Ordner, in denen die Apps organisieren, oder auch selten benutzte Apps verstecken kann.
Produktseite des Herstellers
Huawei P8 | UVP 499
Datenblatt des Herstellers
Allgemein | |
Abmessungen |
144.9 x 71,8.x 6.4 Millimeter |
Gewicht |
144 Gramm |
Prozessor |
HiSilicon Kirin 930 Octa Core |
Grafikprozessor |
Mali T628 |
Netze, Anschlüsse |
|
2G |
850/900/1800/1900 MHz |
3G |
850/900/1700/1900/2100 MHz |
4G |
800/1800/2100/2600 MHz und weitere |
SAR |
0,473 W/kg |
WLAN |
802.11 b/g/n (2,4GHz) |
Bluetooth |
4.1 (BLE support) |
NFC |
Ja |
micro USB |
Ja (USB-Massenspeicher, Tethering, Laden, MTP, OTG) |
SIM-Karte |
Nano |
Sensoren |
Beschleunigung, Näherung, Umgebungslicht, Kompass |
GPS |
GPS / AGPS/GLONASS |
Display |
|
Technologie |
IPS-Display |
Größe |
13,2 cm (5,2 Zoll) |
Auflösung |
1920 x 1080 px |
Speicher |
|
Intern |
3 GB RAM, 16 GB ROM |
Extern |
Per Micro-SD erweiterbar bis zu 128 GB |
Akku, Betriebszeiten |
|
Akku |
Li-Polymer 2.680 mAh, nicht austauschbar |
Standby (2G/3G/4G) |
Bis zu 424 h / 480 h / 447h |
Sprechdauer (2G/3G/4G) |
Bis zu 616 min / 830 min / n.a. |
Multimedia |
|
Hauptkamera |
13 Megapixel, RGBW, f2.0, OIS, Autofokus Photo: bis zu 4160x3120px Video: bis zu 1920x1080px, 30fps |
Frontkamera |
8 Megapixel f2.4, Fixfokus Photo: bis zu 3264×2448 px |
Besonderheiten |
Director-Mode, Zeitraffer, Lichtmalerei, Super-Nachtmodus, Wasserzeichen,All-Focus, Perfect-Selfie,Groufie,Live-Filter |
Blitz |
Doppel-LED-Blitz (2-farbig), Videolicht |
Huawei Screenshare |
Ja |
3,5 mm Stereo-Buchse |
Ja |
FM Radio |
Ja |
Video |
H.263, H.264, MPEG-4, VC-1, RV7-10, Xvid, VP8, WMV9 |
Audio |
MP3, MIDI, AMR-NB, AAC, AAC+, eAAC+, AMR-WB, WMA2-9, RA, PCM, OGG, FLAC |
Betriebssystem |
|
Version |
Android 5.0 + EMUI 3.1 |
Sprachen |
46 Sprachen |
Nachrichten |
SMS (Chatansicht), MMS, Email, Push Mail, IM |
Google Services |
Suche, Gmail, Hangouts/ Talk, Chrome, Drive, Google+, Maps, StreetView, YouTube, PlayStore, Play Games, Play Books, Play Movies, Play Newsstand, Play Music, Setup Wizard |
Software |
Zinio, Todoist (1 Jahr Premium kostenlos), Facebook, Twitter, Verschiedene Gameloft Spiele |
Bestellinformationen |
|
Modellnummer |
GRA-L09 |
Farben |
Mystic Champagne, Titanium Grey |
Lieferumfang |
Handy (inkl. Akku), Premium-Stereokopfhörer, Netzteil, USB Kabel, Schnellstartanleitung |
UVP |
499 EUR |
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