Der Vorteil eines Pulsmessers an Smartwatch oder Fitness-Band: Der eigene Puls bestimmt den Rythmus der Musik aus dem Player. Voraussetzung: Auf dem Wearable oder dem verbundenen Smartphone läuft eine App, die zum Pulsschlag passende MP3s ausspuckt.
Für die Synchronisation zwischen Lauf und Musik müssen für jeden Track die Beats Per Minute (BPM) ermittelt werden. Das geschieht entweder automatisch durch die App oder manuell. Letzteres ist aufwendig, aber im Ergebnis oft befriedigender. Zu beiden ein Beispiel, in diesem Fall passend für die Smartwatches von Samsung, Gear II und Gear S. Unterschiedlich ist nicht nur die Bestimmung der passenden Tracks, sondern auch die Lauf-Analyse: Während der StepPlayer die Bewegung analysiert, die Musikbibliothek der Gear selbst verwendet, und dadurch vom Smartphone unabhängig läuft, basiert die Track-Auswahl von Deezer auf dem integrierten Pulsmesser und Titeln, die über das verbundene Smartphone aus dem Internet geladen werden, auch unterwegs.
StepPlayer | Damit der StepPlayer mit dem eigenen Rythmus gleich zieht, ist etwas Vorbereitung nötig; tatsächlich muss man erstmal die geeigneten MP3s auf der Smartwatch durchnudeln und bei laufendem Titel den Rythmus einige Sekunden auf dem Touchscreen mittippen. Die App ermittelt daraus die Beats per Minute und speichert das Ergebnis in der App auf der Uhr. Bereits vorerfasste Werte, etwa aus iTunes, werden nicht übernommen.
Ist dieser Schritt erledigt, folgt Teil 2 der Abstimmung: Der StepPlayer erfasst den Bewegungsrythmus des Läufers, während dieser für jeweils einige Sekunden zu Sequenzen mit 120, 140, 160, 180 und 200 bpm läuft. Die Erfassung von 180 und 200 bpm ist nicht zwingend erforderlich. Anschließend tut bereits die Free-Version der App was sie soll: Sie sucht bei jedem Tempowechsel erneut passende Titel und blendet mehr oder weniger smooth vom einem zum anderen, notfalls auch mitten im Track.
Deezer | Wer das zu mühselig findet und noch dazu nicht immer zu denselben eigenen Titeln laufen will, kann mit Deezer loslegen. Man benötigt zum einen die App auf dem Smartphone, zum anderen die Steuerungs-App auf der Gear. Nur dort findet sich die Playlist Heart Beat, die dem Smartphone den Puls liefert, das im Gegenzug die dazu passenden Beats am Stück liefert. Dafür müssen aber beide nicht nur per Bluetooth miteinander verbunden sein, sondern das (Samsung-) Smartphone noch dazu mit dem Internet, woher Deezer in diesem Modus die Tracks bezieht. Da hilft auch ein Abo nichts, mit dem man für 9,99 einzelne Titel und komplette Play-Listen prinzipiell offline speichern kann.
Schön, dass es eine Deezer-App für Tizen-Smartphones gibt, und im Normalfall läuft es sich damit auch gut; perfekt ist sie aber noch nicht. So ist der Pulsmesser beispielweise auch dann aktiv und verbraucht unnötig Energie, wenn die Smartwatch schlicht das Smartphone steuert, das per Klinke mit einer Anlage verbunden ist – was nebenbei bemerkt bereits unverschämt viel Strom verbraucht. Auch verliert das Wearable öfter die Verbindung zu Deezer und funktioniert dann nicht mehr. Beides sollten die Entwickler aber in den Griff bekommen und über ein Update lösen können.
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